eine (n)un-endliche Geschichte?

die AlteSchule von Neustift für Neues Leben im Stubaital – (un/nun)endlich(e) Geschichte?

Es gab bislang nach der BASIS-Vinschgau-Venosta (Schlanders) kein ähnliches, ähnlich großes Projekt im Raum Tirol. Wir hatten in Neustift neun Monate Zeit aber das Doppelte an projektierter Arbeit, von Null bis Projektende, eine leerstehende ehemalige Schule mit rund 5.500 m2 Nutzfläche derart ins Laufen zu bringen, dass das Projekt nach der Konzept-und Probephase nicht endet. Eine Mammutaufgabe, ohne zusätzliches Budget für externe Hilfe oder kleinere und größere Instandsetzungsmaßnahmen und ausschließlich mit ehrenamtlichen Bürger:innenbeteiligten!

Und es endete nicht Ende April 2022.
Alles begann Anfang August 2021.

Die im Gemeindebesitz befindliche Schule und das von der Gemeinde genehmigte sowie jeweils zur Hälfte von ihr und dem Land Tirol finanzierte Projekt erfuhr insgesamt 54 Beschlüsse –aufgeteilt auf zwei Tage: Vor Projektstart Beschluss Nr. 1: das Projekt wird durchgeführt.
Nach 2/3 der Projektlaufzeit konnte die regionalSynergie dann in einer Marathonsitzung die restlichen 53, teils überfälligen Beschlüsse zu endgültigen Nutzungsgenehmigungen der längst startklaren Probenutzer:innen erwirken. Fast alles, was diese „Schule des Lebens“ heute ausmacht, geschah in den letzten drei Projektmonaten oder wurde davor von der regionalSynergie selbst vorbereitet und in jedem Fall mit generöser partizipatorischer Energie aus dem Stubaital installiert.

Dabei rechtlich in Graubereichen unterwegs zu sein, war für alle herausfordernd, aber kein Hindernis. Ist doch ein derartiges Pilotprojekt auch dazu da, notwendige Anpassungen der Rechtslage aufzuzeigen. Leerstände sollen schon aufgrund von Nachhaltigkeitszielen (graue Energie!) reaktiviert werden, dem stehen aber teilweise schwer überwindbare Hürden gegenüber (z.B. inform von Normen, die jeglichem Hausverstand die Haare zu Berge stehen lassen). Dennoch scheiterten gottseidank nur wenige gute Ideen.

Auch der erfolgreiche Rest, vor allem gewerbliche Vorhaben, die seit über einem halben Jahr in den Startlöchern stehen und auf Entscheidungen warten, dürfen leider noch immer nicht an der Wirtschaftlichkeit des Projekts arbeiten, da hierfür erstens irgend jemand für die Schule zuständig sein müsste und es zweitens irgendeine zeitliche Perspektive bräuchte, wie lange die Schule und die einzelnen Nutzungen vorerst bleiben dürfen.  Seit Ende Jänner 2022 gibt es keinerlei neue Entscheidung über Status und Zukunft der Schule, außer dass ab 1. Mai formal niemand mehr zuständig und verantwortlich ist und dass die Schule dennoch bis Heizbeginn 2022 „nicht zugesperrt“ wird. Vielleicht macht dieses Projekt – zumindest was seine grundsätzliche Pilottauglichkeit anbelangt – zu einem wertvollen Beispiel, dass es nach sehr kurzer Probe- bzw. Wiederbelebungsphase nicht aufhörte, obwohl es offiziell aufhörte! Seither kümmern sich in einzigartiger Manier der aus dem Projekt heraus entstandene Kulturverein eigentlichKultur! nebst vielen vernetzten Einzelkämpfer:innen!

Einen Beschluss haben wir unterschlagen (Nr. 55): Im September 2022 wurde beschlossen, dass erst Ende Oktober beschlossen wird, ob die Schule im November 2022 geschlossen wird.
Die Entscheidung naht!

Glück-Auf, ihr Unerschrockenen, Durchhaltigen, Alles Gute!