Ziel: wünschenswerte Umwelt

Um hier alle Details einer wünschenswerten Umwelt „inhaltlich“ darzustellen, reicht dieses Format und der Platz nicht aus. Außerdem wird über die Ausführung zu expliziten Punkten an anderer Stelle schon dargelegt.

Einigkeit besteht wahrscheinlich auf der abstrakten und überge­ordneten Ebene, dass es ein gutes Leben für eine möglichst große Anzahl von Menschen sein soll. Florierende und superreiche Eliten in einer sozial auseinanderdriftenden Gesamtgesellschaft und desolaten Umwelt können nicht das Ziel sein.

Setzt man wie so oft „Umwelt“ mit „Natur“ gleich, sollte man wenigstens soweit gehen, sich diese als nicht ausgelaugt, nicht überdüngt, nicht monotonisiert etc. vorstellen, sondern vielmehr als funktionierendes, unüberblickbares Chaos von funktionierenden, sich selbst regulierenden, ineinandergreifenden Ökosystemen. Diese sind keine Utopie sondern – dort, wo sie noch sind – Relikte einer extensiven, vielfältigen Landwirtschaft der vielen vergangenen Jahrhunderte. Warum Relikte? Kommentar Beismann: „Weil es bei uns weder Bauern gäbe, die das noch können und wollen, noch Konsumenten, die voll auf Qualität abfahren, sagt Die Wirtschaft. Glaubt das jemand? Glaubst du Dieser Wirtschaft gut, geht’s dir wohl nicht mehr gut.“

Bei der Heterogenität in dieser Sache – nämlich Umwelt als Gesamtheit dessen, was uns umgibt –  ist es jedoch interessant, sich die Prozesse vor Augen zu führen, die überhaupt zu den Definitionen und Zielsetzungen führen, was als eine wünschens­werte Umwelt anzusehen sei. Überlässt man das BerufspolitikerInnen mit Parteiprogrammen unter­schiedlichen Maßstabs und Farbgebung, die teilweise in nicht besonders veränderungsaffinen, weil sich selbst erhaltenden, Systemen gefangen sind? Sollen immer weiter privatwirt­schaftliche Unter­nehmen das Ruder über­nehmen, die spätestens seit den 1980er Jahren auf Basis von Privatisierungswellen, Dogmen des Liberalismus, freier Markt­wirtschaft sowie exzellenter Marketing­psychologie agieren und immer einflussreicher werden? Oder versucht man verstärkt eine Kultur zu etablieren, in der sich möglichst mündige und gut informierte Bürger:innen respekt­voll und auf Augenhöhe begegnen, gemeinsam Ideen ausarbeiten und Möglich­keiten diskutieren? Dabei vorab von Experten unterstützt ganzheitlich Chancen und Heraus­for­derungen ver­stehen und schließlich über verschiedene Sichten wünschens­werter Zukunft einen möglichst breiten Konsens finden, den die Berufspolitik zur Umsetzung aufgreift?

Hierfür gilt es zuallererst Plattformen (Orte neuen Bewusstseins) zu schaffen, wie die Schule in Neustift eine sein möchte. Im Rahmen von Vor­trägen, kulturellen Veranstaltungen, einem Jugendtreff, einer Gemein­schafts­­werkstatt und -küche, kleinen frei zugänglichen gewerblichen Einrichtungen, Schlechtwetter­programm für Kinder usw. können sich Menschen aus der Umgebung jederzeit treffen, gemeinsam Zeit verbringen, sich dabei austauschen und voneinander lernen. In einer Tourismusregion wie dem Stubaital mischen sich dann idealerweise noch Gäste darunter, die im Urlaub nicht nur z.B. Skifahren, sondern Land und Leute kennenlernen möchten und so ggf. mit ihrem persönlichen Hintergrund und fachlicher Expertise interessante Sichtweisen von außer­halb einbringen.